Takt • Losgelassenheit • Anlehnung • Schwung • Geraderichtung • Versammlung
Die klassische Ausbildungsskala begleitet uns seit Jahrzehnten – doch was passiert, wenn moderne Pferde durch die Zucht ganz andere Voraussetzungen mitbringen?

Viele Pferde wurden in den letzten Jahren mit extrem hoher Schubkraft, schiebender Motorik und einer ausgeprägten Abwärtstendenz gezüchtet.
Was elegant aussieht, hat jedoch Konsequenzen:

➡️ Ein tragender Bewegungsapparat fehlt oft von Natur aus.
Das Pferd kann sich nicht aufrichten, nicht selbst tragen – und damit auch keinen Reiter.

➡️ Schon der erste Punkt der Skala – der reine Takt – wird schwer erreichbar.
Ohne tragende Motorik entstehen schnell Taktunreinheiten, Stolpern oder Unregelmäßigkeiten.

➡️ Der Körper sucht Ausweichbewegungen.
Die Schiefe wird verstärkt und zeigt sich dann im Verhalten:
Bocken, Durchgehen, „nicht mehr laufen wollen“, Festhalten im Rücken, Anspannung.

Ein Pferd braucht aber vor allem eins:
Eine tragend-aktive Hinterhand, die Last aufnehmen kann.
Nur dann kann es sich überhaupt loslassen, den Rücken aufwölben, die Schulter frei machen – und schließlich Anlehnung, Schwung und Versammlung entwickeln.

Moderne Pferde brauchen daher oft einen anderen Startpunkt und eine Ausbildung, die zuerst Stabilität, Körpergefühl und Tragkraft ermöglicht.

Pferde mit Atemwegsproblemen und wie der Körperbau und die Motorik die Atmung beeinflussen

Im Praxisalltag häufen sie sich: die hustenden Pferde, die sich allmählich zum chronischen Patienten entwickeln.
Eigentlich fing es nur mit einem kleinen Infekt an. Das Pferd zeigt Symptome wie trockenen oder produktiven Husten mit oder ohne Nasenausfluss.
Der Tierarzt/ Therapeut wird gerufen und das Pferd untersucht und behandelt. Meist gibt es einen Schleimlöser und in ernsteren Fällen ein Antibiotikum dazu.
Doch leider schlägt die Therapie nicht 100%ig an.
Das Pferd hustet immer wieder mal mehr, mal weniger. Ausfluss ist meist nicht mehr zu sehen.
Manche Pferdebesitzer haben einen langen Weg mit Medikamenten, Klinikbesuchen, Bronchoskopien und Haltungsoptimierung etc. hinter sich. Doch ihr Pferd hustet weiter.

Schauen wir uns die heutigen Pferde genauer an, fällt folgendes auf:
Die Statik und Motorik hat sich gravierend geändert.
Durch das hochstehende Becken drückt sich das Pferd in der Schulter nach unten. Der Schwerpunkt verlagert sich weiter nach vorn und die Abwärtshaltung verstärkt sich.
Ein Pferd versucht meist über verschiedene Mechanismen diesen Schub und die Abwärtshaltung zu kompensieren.
Beispielsweise wird die Lendenmuskulatur angespannt, um den Druck vom Becken abzufangen. Bei dauerhafter Anspannung verkrampft diese Muskulatur und die Lendenwirbelsäule kann weniger arbeiten.
Auch der meist extreme Raumgriff ist Indiz für die starke Abwärtshaltung. Das Pferd fußt mit seinen Hinterbeinen weiter unter den Körper, um eine gewisse Stabilität zu erhalten.
Leider wirkt sich diese veränderte Statik und Motorik auch auf die Arbeit einzelner Muskelketten und inneren Organe auf. Diese arbeiten nicht mehr korrekt. Es kommt zur Fehlbemuskelung und Muskelabbau. Stoffwechselprobleme sind ebenfalls nicht selten.
So kann sich ein Pferd selber und auch den Reiter nicht gesund tragen.
Der Druck auf die abwärtsverlaufende Wirbelsäule und die darunter liegenden Organe, wie z. B. die Lunge, erhöht sich.
Die Lunge kann im Brustkorb nicht frei arbeiten. D. h. das tiefe Einatmen und komplette Belüften ist nicht mehr möglich. Schleim sammelt sich in den tiefliegenden Bronchien und wird nicht mehr aus der Lunge abtransportiert.
Auch durch bronchienerweiternde und schleimlösende Medikamente schafft es der Körper meist nicht diesen festsitzenden Schleim abzutransportieren. Das Lungenproblem wird chronisch.
Wenn wir jetzt nochmal auf den oben beschriebenen Infekt Bezug nehmen, dann ist dieser meist nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Natürlich sollte immer eine gründliche Anamnese erfolgen, um ggfs. andere Auslöser auszuschließen.

Dennoch hilft ein gezieltes Training dem Pferd seine Motorik zu verbessern und damit seine Schulter und Wirbelsäule anzuheben. Der Druck auf die inneren Organe nimmt ab und diese können wieder physiologisch arbeiten.

Da es sich um ein sehr komplexes Thema handelt, stellt dieser Post nur einen kleinen Exkurs dar.

Eine Erkrankung der Atemwege beginnt häufig mit einem Husten. Wer hat es nicht schon erlebt: Die Nase läuft, der Husten macht sich breit. Schützen Sie die Atemwege Ihres Tieres und lassen Sie es so frei durchatmen. Lesen sie die Hintergründe, warum Pferde gerade im Winter anfällig sind und wie Sie das Immunsystem unterstützen können.

Ein akutes Problem kann schnell chronisch werden

Nicht nur während der Stallsaison im Winter, sondern auch während der übrigen Jahreszeiten, leiden viele Pferde an einer Bronchitis. Sie ist die am häufigsten auftretende Atemwegserkrankung. Eine akute Bronchitis kann ohne richtige Behandlung schnell zu einem chronischen Leiden werden und somit die Leistung und Lebensqualität eines Pferdes stark einschränken.

Ursachen

Eine häufige Ursache findet sich in der Boxenhaltung mit kaum belüfteten Ställen, Matratzeneinstreu mit ausströmendem Ammoniakgeruch sowie im Winter geschlossen gehaltenen Fenstern und Türen. Oft wird in der Stallgasse zusätzlich gefegt, die Pferde geputzt oder das Heu und Stroh augeschüttelt und somit dauernd Staub produziert. Diese feinsten Staubpartikel gelangen in die bereits durch die Boxenhaltung geschwächten Atemwege des Pferdes und können sogar eine allergene Wirkung auslösen.

Ein Pferd kann sehr gut mit Minusgeraden und trockener Kälte umgehen, darf jedoch nicht über längere Zeit ungeschützt vor allem Nässe und Wind ausgesetzt gehalten werden, da die Abwehrkräfte bei diesen Bedingungen nur allzu schnell versagen. Daher auch in der der Offenstallhaltung idealerweise ständigen Zugang zu Ausläufen bzw. Koppeln gewährleisten. Ein Pferd sollte die Möglichkeit haben, sich auf qualitativer und reichlich vorhandener Einstreu hinlegen zu können, eine jederzeitige Rückzugsmöglichkeit in einen zugfreien Stall haben sowie eine hygienisch optimale Haltung mit schimmel- und sporenfreiem Rauhfutter vorfinden, um gesund zu bleiben.

 

Symptome

Die luftführenden Wege bis hin zu den Nasennebenhöhlen und den Luftsäcken besitzen beim Pferd ein perfektes System zur Selbstreinigung. Die gesamte Schleimhaut der Atemwege ist mit feinen Härchen ausgekleidet, die sich wellenartig bewegen. Diese wird von einem flüssigen Sekret bedeckt, auf dem wiederum ein zähflüssigeres Sekret schwimmt. Eingeatmete Staubpartikel kleben an der oberen Sekretschicht fest. Diese wird durch die kontinuierliche Bewegung der Härchen die Luftröhre hinauf geschoben, ausgehustet und abgeschluckt. Die Transportgeschwindigkeit liegt bei ca. 1 cm pro Stunde in Ruhe und steigert sich unter Belastung. Liegt ein Entzündungsreiz vor, kommt es mit der Zeit zu einem Verlust der Härchen und es wird weniger flüssiges Sekret unter dem Transportsekret produziert. D.h. mehr eingeatmeter Staub im Stall kann durch das ohnehin zähere Sekret nicht mehr so gut abtransportiert werden.

In Folge dieses Entzündungsreizes schütten die Zellen in den Atemwegen den Stoff Histamin aus. Dieser führt unter anderem zu einem weiteren Anschwellen der Schleimhäute.

Alle beschriebenen Phänomene führen zu einer Verengung der Atemwege und damit zu einer Erhöhung des Atemwegswiderstandes. Hierdurch lassen sich auch die meisten Symptome erklären: Leistungsschwäche, Husten, Nasenausfluss, erhöhte Atemfrequenz, Nüsternblähen in Ruhe, vermehrte Bauchatmung, und Atemgeräusche.

 

Das Immunsystem im Gleichgewicht halten

Im ersten Schritt geht es um optimale Haltungsbedingungen für Ihr Pferd. Ein warm feuchtes Stallklima, wie es im Winter sehr oft in vielen Ställen anzutreffen ist, schafft nur ein günstiges Klima für Bakterien, Pilze und die Vermehrung von Keimen, keineswegs aber für das die Atemwege des Pferdes. Werden die Pferde draußen gehalten, so sollten sie stets Zugang zu einer Schutzhütte und trockenem Untergrund haben.

Tägliche Bewegung ist gerade im Winter, wenn die Pferde in der Box gehalten werden, das A und O für die Gesunderhaltung der Atemwege. Hierdurch kann der Prozess der Selbstreinigung angekurbelt werden.

Fütterung optimieren ist der nächste Schritt. Gerade alte Pferde haben im Winter aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels und der nachlassenden Organ- und Verdauungsfunktion Schwierigkeiten ihren Energiebedarf zu decken und verlieren schnell an Substanz. Hier kann eine Decke zusätzlich sinnvoll sein. Viele Erkrankungen des Pferdes haben zudem als Ursache oder Begleitfaktor eine Mangelversorgung, obwohl genügend Futter zur Verfügung steht. Bei einer Überlastung des Stoffwechsels von Leber, Darm und Niere ist die Nährstoffverwertung verändert und die Produktion der Verdauungsenzyme vermindert. Aus einem möglichen Nährstoffmangel resultieren beispielsweise Leistungsabfall, Atemwegserkrankungen, Infektanfälligkeit oder Überreaktionen des Immunsystems.

Gerade bei abgemagerten Pferden ist es wichtig ausreichend immunstärkende und die Verdauung fördernde Nahrungsbausteine bereitzustellen, um rasche Fütterungserfolge zu erzielen und das Pferd aus einem möglichen Defizit herauszuführen. Natursubstanzen wie Propolis, Ginseng und Kieselsäure liefern zusätzlich wertvolle Inhaltsstoffe und haben sich seit Jahrhunderten im Einsatz bewährt.

Sicherlich ist es euch als Katzen-, Hunde- und auch Pferdebesitzer bereits aufgefallen: Unsere lieben Vierbeiner sind bereits mitten im Fellwechsel. Sie werfen das dichte Winterfell ab und schaffen Platz für den besser belüfteten und weniger isolierenden Sommerpelz.

Doch wie funktioniert das automatische „An- und Auskleiden“ unserer Tiere?

Der Fellwechsel ist ein hormonell gesteuerter Vorgang, der aber auch durch die veränderten Temperaturen und Tageslichtlängen im Frühjahr und im Herbst beeinflusst wird.

Nach etwa 6 bis 8 Wochen ist der Fellwechsel abgeschlossen, doch während dieser Zeit läuft der tierische Organismus auf Hochtouren.

Um Ihrem Tier den Fellwechsel zu erleichtern, habe ich hier einige Tipps für Sie:

1. Tägliches Bürsten: Das Bürsten und Kämmen sollte besonders in der Zeit des Fellwechsels auf dem täglichen Programm stehen, um lose Haare zu entfernen. Dabei sollte man sich immer in Fellwuchsrichtung, beginnend am Kopf abwärts über den Rumpf bis hin zu den Beinen vorarbeiten.

Bei Katzen- und Hunderassen mit besonders dichtem, langem Fell ist es ratsam das.

Deckhaar anzuheben und zunächst die Unterwolle zu kämmen. Anschließend kann das gesammte Deckhaar gebürstet werden.

2. Geeignete Pflegeutensilien: Um die empfindliche Haut Ihres Tieres zu schonen, verwenden Sie Fellpflegehandschuhe, Kämme mit abgerundeten Zinken und Bürsten mit Kunstoffnoppen.

Ein weiterer Vorteil dieser Utensilien: Sie massieren die Haut und regen somit die Durchblutung und die Talgproduktion an, so kann der neue Pelz gesund, kräftig und glänzend wachsen.

3. Ausgewogene Ernährung: Haut und Haare benötigen besondere Vitamine und Mineralstoffe. Somit kann es von Vorteil sein diese in der Zeit des Fellwechsels durch eine ausgeogene Ernährung zu ergänzen.

Karotten liefern Beta- Carotin, Hefe enthält Biotin und Vollkornbrodukte sind reich an Magnesium und  Vitamin E.

Kleine Mengen hochwertiger Öle regen das Haarwachstum an und helfen bei einer trockenen, schuppigen Haut und struppigem Fell. Dazu gehören: Lein-, Distel- und Nachtkerzenöl.

4. Katzengras bereitstellen: Gerade unsere Katzen mit ihrer arttypischen Fellpflege verschlucken beim täglichen Putzritual eine Vielzahl an Haaren. Dies ist während des Fellwechsels noch mehr der Fall.

Um der Bildung von Haarballen im Verdauungstrakt vorzubeugen, müssen sie den Haarfilz ausscheiden oder gelegentlich auch erbrechen. Hierbei hilft ihnen Katzengras, das besonders bei einer reinen Wohnungshaltung ein Muss ist.

5. Achtung! Verliert Ihr Tier plötzlich übermäßig viele Haare, möglicherweise begleitet von starkem Juckreiz, Hautrötungen oder in Form von kreisrunden haarlosen Stellen, kann dies ein Hinweis auf Pilzerkrankungen, hormonelle Probleme, Allergien oder Parasiten sein. Dies sollte dann unbedingt durch einen Therapeuten abgeklärt werden.

Viele Vierbeiner genießen die sanfte Bürstenmassage und die tägliche Zuwendung „ihres“ Menschen. So fördert die regelmäßige Fellpflege auch die Bindung zwischen Mensch und Tier.