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Die Ausbildungsskala – und warum sie heute oft nicht mehr genügt.

Takt • Losgelassenheit • Anlehnung • Schwung • Geraderichtung • Versammlung
Die klassische Ausbildungsskala begleitet uns seit Jahrzehnten – doch was passiert, wenn moderne Pferde durch die Zucht ganz andere Voraussetzungen mitbringen?

Viele Pferde wurden in den letzten Jahren mit extrem hoher Schubkraft, schiebender Motorik und einer ausgeprägten Abwärtstendenz gezüchtet.
Was elegant aussieht, hat jedoch Konsequenzen:

➡️ Ein tragender Bewegungsapparat fehlt oft von Natur aus.
Das Pferd kann sich nicht aufrichten, nicht selbst tragen – und damit auch keinen Reiter.

➡️ Schon der erste Punkt der Skala – der reine Takt – wird schwer erreichbar.
Ohne tragende Motorik entstehen schnell Taktunreinheiten, Stolpern oder Unregelmäßigkeiten.

➡️ Der Körper sucht Ausweichbewegungen.
Die Schiefe wird verstärkt und zeigt sich dann im Verhalten:
Bocken, Durchgehen, „nicht mehr laufen wollen“, Festhalten im Rücken, Anspannung.

Ein Pferd braucht aber vor allem eins:
Eine tragend-aktive Hinterhand, die Last aufnehmen kann.
Nur dann kann es sich überhaupt loslassen, den Rücken aufwölben, die Schulter frei machen – und schließlich Anlehnung, Schwung und Versammlung entwickeln.

Moderne Pferde brauchen daher oft einen anderen Startpunkt und eine Ausbildung, die zuerst Stabilität, Körpergefühl und Tragkraft ermöglicht.

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